PipeBuilder ist eine Software zur Auftragsabwicklung für den Rohrleitungsbau im industriellen Bereich. Die Software ist so konzipiert, dass sich Projekte mit dem vorhandenem Funktionsumfang vollständig abwickeln lassen und dabei flexibel genug ist, sodass sich Berichte, Auswertungen, Dokumentationen etc. individuell an die Kundenanforderungen anpassen lassen. Der modulare Aufbau von PipeBuilder ermöglicht es nur die Teile der Software einzusetzen, die den Erfordernissen des Kunden entsprechen. Neben der durchgängigen Abwicklung eines Auftrags können die PipeBuilder Module also auch separat genutzt werden.
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen die Kernfunktionen der Software vorstellen. Für einen eingehenderen Einblick in die Software empfehlen wir Ihnen unseren Video-Bereich. Um die Videos anzusehen, beantragen Sie bitte den Zugang über unser Kontaktformular - oder nehmen Sie mit uns telefonisch Kontakt auf.
IT-Basis
Kalkulation/ Angebot
PipeBuilder erlaubt es an zentraler Stelle firmenspezifische Kalkulationsrichtlinien zu hinterlegen.
Pro Kalkulationsposition können bis zu 2 Preisanteile hinterlegt werden:
- Montage
- Lieferung von Material oder Leistungen
Jeder Preisanteil korrespondiert wiederum mit einer Summenzeile in der firmenspezifischen Startkalkulation (Kostenart).
Verschiedene Faktoren erlauben es positions-, isometrie-, auftrags- und preisanteilsbezogene Zu- oder Abschläge einfließen zu lassen.
Alle Kalkulationspositionen basieren auf Katalogpositionen, die angebotsspezifisch gepflegt werden. Gleiche Kalkulationspositionen an unterschiedlichen Einbauorten basieren auf einer Katalogposition. Das bedeutet, dass Preise und Materialbeschreibungen nur ein einziges Mal erfasst werden müssen.
Stücklisten
Stücklisten erfüllen vielfältige Aufgaben. Sie beinhalten Material- und Leistungspositionen. Sie bilden (mit entsprechenden Zeichnungen) die Grundlage zur Fertigung und Montage, zur Materialbestellung beim Einkauf, zum Materialabruf beim Kunden und für die Warenwirtschaft auf der Baustelle. Je nach Vorgabe sind sie auch Grundlage der Abrechnung. Stücklisten können entweder über die entsprechende Schnittstelle in PipeBuilder importiert oder manuell erfasst werden.
Die Filterung auf Materialkennzeichen erlaubt später das Erstellen separater Listen für unterschiedliche Materialien (Armaturenlisten, Halterungslisten usw.). Innerhalb der Stückliste werden mit Hilfe der "Bereitstellungsart" (BA) wichtige Einstellungen für die spätere Auftragsabwicklung vorgenommen. Über entsprechende Kurzbezeichnungen wird festgelegt, ob es sich bei der jeweiligen Position um eine vom Auftragnehmer zu liefernde Position handelt oder ob die Position vom Auftraggeber beigestellt wird. Weiterhin ist hinterlegt, ob die Position in der Vorfertigung (Werkstatt) oder auf der Baustelle angeliefert werden soll. Eine sichere Revisionsverwaltung für Isometrien ermöglicht es Mengenänderungen an einzelnen Stücklistenpositionen über die gesamte Laufzeit des Projektes nachzuvollziehen.
Mit dem integrierten Stücklistenexplorer lassen sich leicht flexible Layouts zur Auswertung von Stücklisteninformationen erstellen. Diese Daten können dann zur weiteren Verarbeitung nach Excel exportiert werden.
Bauteilkataloge
Bauteilkataloge bilden die Grundlage aller Aktivitäten in der Materialwirtschaft, PipeBuilder unterscheidet zwischen auftragsspezifischen und globalen Bauteilkatalogen. Während auftragsbezogene Bauteilkataloge direkt in Stücklisten, Bedarfsanforderungen, Bestellungen und Lagerbewegungen eines konkreten Auftrages benutzt werden, stehen globale Bauteilkataloge als Bibliotheken und Kopiervorlagen für alle Aufträge zur Verfügung, um aus diesen schnell Bauteile in einen Auftrag übernehmen zu können. Die Anzahl der globalen Bauteilkataloge ist nicht begrenzt.
Stücklisten
Grundlage für die Materialwirtschaft auf der Baustelle bilden die korrekt erfassten Stücklisten (BOM) bzw. Summenlisten (MTO). Diese stellen das Mengengerüst der zu montierenden Rohrleitungen dar.
Bedarfsanforderungen
Die Kennzeichnung der Stücklistenpositionen mit Bereitstellungsarten erlaubt gezielte Materialabrufe beim Kunden oder Materialanforderungen (Schnittstelle zum Einkauf). Mengenänderungen im Laufe der Projektabwicklung werden entsprechend berücksichtigt. Eine Trennung zwischen Vorfertigungs- und Montagematerial ist gewährleistet.
Bestellungen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Bestellungen mit PipeBuilder abzuwickeln:
- Erstellen von Bestellungen aus Bedarfsanforderung in PipeBuilder
- Import von Bestellungen aus einem ERP-System (z. B. SAP)
Bestätigung/ Expediting
Auf Grundlage der in PipeBuilder hinterlegten Bestellungen erfolgt die Termin- und Lieferkontrolle. Über eingetragene Terminbestätigungen und Wareneingänge können Warenlieferungen geplant und ggf. lieferantenspezifisch gemahnt werden.
Lieferung
PipeBuilder bietet die Möglichkeit, mehrere Lagerorte etwa Baustelle und Vorfertigung zu verwalten. In jedem Lager kann das Material wiederum einzelnen Lagerfächern zugeordnet werden.
Wareneingänge werden unabhängig von den Isometrien auf einem bestimmten Lagerort erfasst. Im Rahmen der Wareneingangsregistrierung können Chargen und Zeugnisse erfasst werden. Die hier erfassten Daten stehen danach in der Schweißnahterfassung zur Verfügung.
Materialreservierungen für Isometriestücklisten
Reservierungen erfolgen isomeriebezogen. PipeBuilder lässt Reservierungen nur dann zu, wenn genügend Lagerbestand vorhanden ist.
Die Reservierung ist für eine einzelne Isometrie oder für mehrere Isometrien gleichzeitig möglich. Die Auswahl der Isometrien erfolgt dabei flexibel nach Kriterien wie Montagefortschritt, Priorität, Presskreis, Arbeitspaket usw.
Das im Lager vorrätige Material wird dann der Isometrie-Priorität folgend reserviert, sodass die wichtigsten Isometrien zuerst mit Material versorgt werden.
Materialausgabe (stücklistenbezogen)
PipeBuilder ermöglicht das Erstellen von isometriebezogenen Entnahmescheinen für die Vorfertigung oder Montage.
Materialstatus/ Fehlteillisten
Es können verschiedenste Materialvergleiche durchgeführt werden, z. B.
- Bedarf gegen Lagerbstände
- Bedarf gegen Abrufe
- Bedarf gegen Bestellungen
- BOM gegen MTO
- Bestellungen gegen Wareneingänge
Sind die Reservierungen ordnungsgemäß erfolgt, kann PipeBuilder Fehlteillisten pro Isometrie generieren. Diese Listen können einzelne Isometrien oder mehrere Isometrien im Block berücksichtigen. Vorfertigungsmaterial und Montagematerial kann getrennt betrachtet werden.
Progress
Montagefortschritt und Terminkontrolle
Der Montagefortschritt (Progress) kann in bis zu 20 Schritte mit der Angabe eines jeweiligen Prozentwerts unterteilt werden. Dies erfolgt für jeden Auftrag individuell. Eine einmal erstellte Progressdefinition kann abgespeichert und so einfach in einem anderen Auftrag erneut verwendet werden. Für die einzelnen Montageschritte können auch unkompliziert Solltermine erfasst werden. Eine farbliche Darstellung macht Terminüberschreitungen und demnächst fällige Termine sichtbar.
PipeBuilder ermöglicht eine Auswertung des Montagefortschritts nach Zeitfaktoren, Einheitspreisen, Massen und massenbezogenen Montagepreisen. Weiterhin besteht die Möglichkeit eine Betrachtung
des Montagefortschritts über die Anzahl der zu schweißenden und bereits geschweißten Nähte durchzuführen. In diesem Falle ist keine Definition von Prozentschritten notwendig. Es ist lediglich dafür Sorge zu tragen, dass alle zu schweißenden Nähte erfasst werden. Zusätzlich stehen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.
Abrechnung As Built Dokumentation
Wie die Montagefortschrittskontrolle kann auch die Abrechnung nach Zeitfaktoren, Einheitspreisen oder Masse vorgenommen werden. Die Stücklistenpositionen werden dazu mit Zeitfaktoren und/ oder
Preisen versehen. Preise, Faktoren oder Massen werden für gleiches Material nur einmal im Katalog eingetragen. Zur Bewertung mit Zeitfaktoren (Arbeitszeitwerten) können in PipeBuilder verschiedene
Bewertungskataloge hinterlegt werden. Bewertungskataloge können als Tabellen- oder als Formelkataloge vorliegen. Die Zuordnung der Arbeitszeitwerte zu den Katalogpositionen erfolgt über entsprechende Verknüpfungen.
Schweißen
Die in PipeBuilder zur Verfügung stehenden Schweißer sowie deren Qualifikationen sind als Stammdaten hinterlegt. Aus dem vorhandenen Schweißerpool werden Schweißer und die relevanten Qualifikationen einem Auftrag zugeordnet.
Die Schweißnahtdokumentation erfolgt Isometriebezogen. Erfasst werden Teilebezeichnung, Nahttyp, Ort (Werkstatt oder Baustelle), Wandstärke, Nennweite, Außendurchmesser, Werkstoff, Schweißdatum, Schweißer, Prüfungen, Prüfungsergebnisse, Charge, Zeugnisnummer sowie die WPS-Nummer. Daten für eine grafische Auswertung des Schweißfortschrittes werden automatisch erzeugt und können in Excel weiter bearbeitet werden. Es stehen zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Schnittstellen
PipeBuilder verfügt über eine Vielzahl von Schnittstellen zum Import und Export von Daten. Es besteht die Möglichkeit, Daten aus beliebigen Datenquellen so aufzubereiten, dass diese in das System eingelesen werden können.
Importe:
- komplette Auftragsdaten (Stücklisten, Materialkatalog, Isometriedaten)
- Isometriedaten einzeln
- Katalogdaten einzeln
- Stücklisten einzeln
- Bestellungen
- Wareneingänge
- Schweißnähte
PipeBuilder bereitet die Daten aus einer Tabelle (z. B. Excel) so auf, dass diese später in gewohnter Weise im System zur Verfügung stehen. Bis auf die zum Import obligatorischen Pflichtfelder, kann der Inhalt der Importdateien flexibel
angepasst werden. Dies gilt auch für die Reihenfolge der zu importierenden Spalten.
Exporte:
Exporte können mit einem der zahlreichen Datenexplorern durchgeführt werden.
Auswertungen
Auswertungen mit Datenexplorern
Für weitreichende Auswertungen und/ oder Datenexporte stehen Datenexplorer zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um flexibel konfigurierbare Datentabellen (Datagrids).
Es stehen Datenexplorer für Schweißnähte, Stücklisten, Isometriedetails, Materialstatus, Bestellungen, Lagerbewegungen, verlinkte Dokumente usw. zur Verfügung.
In Datenexplorern sind durch Excel-ähnliche Funktionen für Sortieren, Filtern, Summieren usw. Abfragen auf die PipeBuilder-Datenbank ohne Programmierkenttnisse möglich.
Einmal erstellte Abfragen können als Layout gespeichert und problemlos wiederverwendet werden.
Bedienung eines Datenexplorers am Beispiel des Materialexplorers:
Erläuterung der Steuerelemente
Steuerelement |
Beschreibung |
---|---|
1 |
Auswahl der Spalten für die Tabelle (7) |
2 |
Gespeicherte Layouts aus dem im Customizing eingestellten Nutzerordner werden hier angezeigt. Das Layout kann durch Anklicken geladen werden. |
3 |
Druckvorschau für die in der Tabelle dargestellten Informationen. Bei Bedarf kann hier auf Querformat umgestellt werden. |
4 |
Wenn in der Tabelle Kategorien vorhanden sind (siehe 6), können diese hier komprimiert bzw. erweitert werden. (+ erweitern , - komprimieren) |
5 |
Statusanzeige (grün = alle Berechnungen abgeschlossen, gelb = Berechnungen laufen) |
6 |
Gruppierungsbereich - In diesen Bereich können Spalten, nach denen gruppiert werden soll, per Drag & Drop gezogen werden. |
7 |
Datentabelle, Tabellenspalten lassen sich beliebig anordnen, hinzufügen und entfernen |
8 |
Layout speichern & laden, Excel Export, List&Label Report mit Explorerlayout als Datenbasis öffnen |
9 |
Einstellungen: Filter, Spaltenbezeichnung, Formeln |
10 |
Daten aus der Datenbank erneut abfragen (hat denselben Effekt wie das Schließen und erneute Öffnen des Explorers) |
11 |
Aggregatfunktion für Gruppierung bzw. Gesamtsumme setzen |
12 |
Filter für Spalten setzen |
13 |
Klick auf Spaltenkopf führt Sortierung durch, Shift+Klick sortiert nach weiterer Spalte |
Berichte/ Reporting
Neben der Möglichkeit der Datenabfrage und Auswertung mittels Datenexplorern besteht die Möglichkeit mit einem integrierten Berichtsgenerator zu arbeiten. Damit ist es möglich Berichte anzupassen oder komplett selbst zu erstellen, um den wechselnden Anforderungen in den verschiedenen Projekten gerecht zu werden.
Mit Hilfe einer mehrstufigen Hierarchie kann ein firmeneinheitliches Berichtswesen implementiert werden. Es existieren 4 Hierachiestufen zum Aufruf eines kontextbezogenen List & Label - Berichts:
1. Standardbericht - wird mit der Software ausgeliefert
2. Firmenstandard - Bericht gilt projektübergreifend für alle Benutzer von PipeBuilder.Next
3. Projektspezifischer Bericht - gilt für alle Nutzer innerhalb eines PipeBuilder.Next Projekts
4. Nutzerspezifischer Bericht
Innerhalb eines Berichtskontextes gilt immer der Bericht mit der höchsten Hierarchiestufe.
Grafische Auswertungen
Die eingesetzte Entwicklungsumgebung erlaubt die Erstellung einer umfangreichen, grafischen Darstellung von Sachverhalten.
Dokumentenverwaltung
Mit PipeBuilder können beliebige Dokumente (z.B. PDF-, Word- oder Excel-Dateien) kontextbezogen abgelegt werden. So ist es unter anderem möglich, Dokumente zum Auftrag, zur Isometrie, zum Zeugnis (Materiallieferung), zum Schweißer (z. B. Qualifikationsurkunden) oder zur Schweißanweisung zu speichern und bei Bedarf wieder aufzurufen.
Die Kategorien für die Dokumentenablage sind konfigurierbar. Der Aufruf der Maske zur Verlinkung der Dokumente erfolgt über <F8> aus dem jeweiligen Kontext heraus.
Beispiel: Anhängen von Dokumenten an eine Isometrie. Aus der Maske "Stückliste" wird die Taste <F8> betätigt. In nachfolgender Abbildung wurde neben dem Prüfprotokoll auch eine Zeichnung zur Isometrie als Dokument verlinkt, welche nun wieder aufgerufen und angezeigt wird.
Berechtigungskonzept
Gegenüber der Vorgängerversion wurde in PipeBuilder.Next ein erweitertes Berechtigungssystem implementiert. Über die Firmenzuordnung von Benutzern, die wiederum mit der Firmen-Zuständigkeit für einzelne Isometrien (Stücklisten, Schweißnähte etc.) korrespondiert, ist eine flexible Einschränkung auf einzelne Teile eines Auftrages möglich. Neben umfangreichen Benutzerrechten kann auch der Verantwortungsbereich für einzelne Lager in der Materialwirtschaft bzw. Feld- oder Vorfertigungsnähte in der Schweißnahtdokumentation festgelegt werden. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, Unterauftragnehmer innerhalb eines Projektes in der Software der Auftragnehmers arbeiten zu lassen (z. B. Vorfertiger). Zusätzlich wird der Einsatz der Software neben Montagefirmen auch für EPC Unternehmen (Generalunternehmer) interessant.